Die Ecke
Eine schlichte Ecke ist es, die sich eine Krähe gemütlich einrichtet und dabei über sich selbst hinauswächst. Ein reduziertes Bilderbuch mit großer Kraft.
Fast ohne Worte kommt das stille Bilderbuch aus. Und doch hat es viel zu sagen, man muss nur schauen und staunen. Was man sieht, ist zunächst einmal eine Ecke. Mit Buntstiften zart schraffiert, wirkt sie kahl und abstrakt. Doch dann entdeckt eine Krähe die Ecke und richtet sich wohnlich darin ein. Einmal zur Probe reinkuscheln und schon geht es los. Erst schiebt der Vogel ein Bett hinein. Später ein Regal. Bücher. Teppich. Nachttischlampe. Pflanze. Herrlich ist es anzusehen, wie es sich die Krähe in dem reduzierten Bildraum behaglich macht. Ein bisschen lümmeln, lesen, schlafen, essen. „Was brauche ich noch?“ Nicht nur die Pflanze wächst beeindruckend, auch für Kreativität ist nun Platz. Immer höher, tiefer, weiter malt die Krähe zartgelbe geometrische Muster auf die Wand, zwischendrin tanzt sie zur Musik. Das Leben ist schön. Oder? „Irgendetwas fehlt hier noch ...“ Tatsächlich. Etwas Unerwartetes geschieht, und auch da möchte man am liebsten nur dabei sein und staunen.
Kritikerjury
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TitelDie Ecke
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Autor:inZo-O
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GenreFiction
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VerlagVerlag Urachhaus
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Erscheinungsdatum2021
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Seiten64
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Bewertung