Die Menschenscheuche
Gleiches mit Gleichem zu vergelten, ist nicht immer richtig. Das erfährt in diesem Bilderbuch eindrucksvoll ein Rabe, der statt einer Vogelscheuche eine Menschenscheuche baut.
Zärtlich und kraftvoll zugleich ist die Geschichte vom kleinen Raben, der statt einer Vogelscheuche eine Menschenscheuche errichtet. Wenn Michael Stavarič und Stella Dreis davon schreiben und zeichnen, wie das Federtier mit Kissen, Federn, Scherben und Stroh ein Schreckgespenst für Menschen baut, dann sitzt jedes Wort und stimmt jedes Bild. Endlich soll niemand mehr Angst vor den Vögeln haben, sondern umgekehrt der Wald vor den „tückischen Menschen“ bewahrt werden. Die traumhaft-entrückten Illustrationen, die ihren Charme auch aus dem Zusammenspiel von flüchtigen Bleistiftskizzen und atmosphärisch dichten Farbbildern beziehen, spiegeln die sich stetig steigernde Dramatik des Textes kongenial. Als sich nämlich tatsächlich ein Kind vor der Menschenscheuche fürchterlich erschreckt, gerät das Weltbild des Raben kräftig ins Wanken.Niemand soll ein anderes Wesen in Angst versetzen, lautet dann auch die Moral des versöhnlich endenden und auf vielen Ebenen faszinierenden Bilderbuchs.
Kritikerjury

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TitelDie Menschenscheuche
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Autor:inStella Dreis & Michael Stavarič
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GenreFiction
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VerlagKunstanstifter
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Erscheinungsdatum2019
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Seiten40
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Bewertung