Kann ich bitte in die Mitte
Mit feiner Situationskomik wird erzählt, wie sich Zebra, Katze und anderes Getier vorlesen lassen wollen – und ständig etwas dazwischenkommt.
„Kommt, wir lesen ein Buch“, ruft das Kind. Erwartungsvoll sitzt es mitten auf dem blauen Sofa und hält ein aufgeschlagenes Buch in den Händen. Dann kommt Bewegung in das entzückend gestaltete Pappbilderbuch, das den immer gleichen Ausschnitt zeigt. „Ui, ja“, jubelt der Hamster, der gerade zur Tür hereinkommt: „Ich hole schnell die anderen.“ Einmal umblättern, und schon haben es sich Zebra, Katze, Hamster und Löwe bequem gemacht. Es kann also losgehen, doch halt: „Wartet“, wiehert das Zebra. „Der Storch ist noch nicht da.“ Was jetzt passiert, kommt dem Slapstick schon recht nah: Der Storch hangelt sich aufs Sofa und setzt sich auf den Löwenschwanz, die Katze krallt sich hinter dem Zebra ein Kissen, der Hamster trägt ein Fischglas herein und dann sucht auch noch das Nashorn unter dem Sofa seine Hausschuhe. Doppelseite für Doppelseite ist so viel zu sehen – Blicke, Gesten, Mimik –, dass man fast vergisst, worum es eigentlich geht. Ein hinreißendes Plädoyer für das Vorlesen!
Kritikerjury
