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In den Weiten der Afrikanischen Savanne oder der Russischen Taiga, im Herzen des Amazonas, in den Tiefen des Ozeans oder hier ganz in der Nähe – morgens, noch bevor die Sonne aufgeht, tummeln sich die unterschiedlichsten Tiere auf Lichtungen und an Flussmündungen. Sie schlafen ein oder erwachen, gehen auf Beutejagt, kümmern sich um ihre Kleinen und fressen. Je nach Art und Lebensraum spielen sich in jenem Moment, in welchem die Nacht dem Tag weicht, verschiedenste Szenen im Tierreich ab. Jene Szenarien fägt dieses Sachbilderbuch  der Französischen Illustratorin Julia Wauters in großflächigen Bildern ein.

Durch einen ganz besonderen Effekt wird dabei noch zusätzlich dafür gesorgt, dass die LeserInnen im wahrsten Sinne des Wortes direkt miterleben können, wie in jeder der eingangs erwähnten Weltgegenden der Morgen graut. Vor jeder Szenerie wurden jeweils zwei Seiten in Form von unterschiedlich bedruckten Folien zwischen gelegt, welche die eigentlichen Morgen-Bilder durch dunkel eingefärbte Nachtillustrationen verdecken. Blättert man die erste Folie, welche z. B. ganz in Nachtblau gehalten wird und nur wenige Blicke auf die beiden kommenden Seiten freigibt, weiter, verdecken auf der zweiten Folie beispielsweise nur mehr einige Baumstämme das bildlich dargestellte Erwachen. Beim Umblättern dieser Folie lichtet sich der Wald und der Blick auf das morgendliche Treiben liegt offen vor einem.

Der Text am Bildrand berichtet welche Tierarten hier zu beobachten sind, informiert und erzählt: „Als es hell wird, geht eine Bärin mit ihrer Familie spazieren, ein Luchs klammert sich an eine Birke, ein Nerz läuft in sein Versteck, ein Hirsch und ein Rentier suchen Blattknospen, Streifenhörnchen flitzen fröhlich hintereinander her und ein Mauswiesel wundert sich darüber, dass sich eine Waldspitzmaus unter die Lemminge gemischt hat."
Die Tiere der abgebildeten Szenen fühlen sich unbeobachtet und gewähren einem damit einen dieser kostbaren, besonderen Einblicke in ihre Lebenswelt, die nur jenen geduldigen BeobachterInnen gegönnt sind, die ihr sicheres Schlupfloch auch dann nicht verlassen, wenn die ersten Sonnenstrahlen ihr Versteck erhellen.