Wenn Lisa wütend ist
Heinz Janisch und Manuela Olten erzählen mit liebevollen Witz über kleine und grosse Wutanfälle eines kleinen Mädchens und wie das Lachen zu ihr zurückkehrt. Der Bilderbuchtipp von Martina Friedrich.
Zähneknirschend, die kleine Hände zu Fäusten geballt, mit dem Fuss stampfend ist die kleine Lisa auf dem Cover zu sehen. Nur der hilflose Plüschteddy in ihrer Hand schaut traurig die Betrachtenden an. Ein riesiger roter Schatten zeigt wie gross ihre Wut ist. In ihren Illustrationen fängt Manuela Olten eine den Eltern vertraute Alltagssituation mit Kinder ein. Manuela Olten gibt in ihren klaren, gemalten Bildern perfekt die Körpersprache und Mimik der kleinen Lisa wieder. Gleichzeitig zeigt sie das Erstaunen und die Angst in den Gesichtern der unbeteiligten Tiere, Plüschtiere und Personen, die ratlos der Rage von Lisa ausgesetzt sind.
Ebenso versteht es Heinz Janisch ausgezeichnet die kleinen und grossen Wutanfälle von Lisa in kurze Texte zu fassen.
„Wenn Lisa wütend ist, dass sie es nicht mehr aushält, dann muss sie ganz laut schreien. Sie schreit so lange, bis es ihre ganze Wut in der Luft zerreisst wie ein Blatt Papier. Dann muss Lisa lachen, weil die Wut plötzlich in vielen bunten Schnipseln auf den Boden liegt und winzig klein ausschaut. Und dann steht Lisa da und die ganze Wut ist wie weggeblasen.“
In diesem Bilderbuch können kleine Lesenden entdecken, dass man die Wut überwinden kann und das sie manchmal auch positive Seiten hat. Gleichermassen gibt es den Erwachsenen die Möglichkeit mit den Kindern über dieses intensive Gefühl in ein Gespräch zu kommen.
Fachredaktion
