Ziakade
In eindringlichen Bildern und verknappten Sätzen erzählt Shaun Tan die Geschichte von Zikade in einer unbarmherzigen Arbeitswelt.
„Zikade arbeitet in Hochhaus. Dateneingabe. Siebzehn Jahre. Kein Tag krank. Kein Fehler. Tack Tack Tack!“ So beginnt die bildgewaltige Geschichte von Zikade, die nicht nur von einer entfremdeten Arbeitswelt erzählt, sondern am Ende auch an einem berührenden Wunder teilhaben lässt. Schauplatz ist ein trister, grauer Büroturm, das mitspielende Figurenpersonal rekrutiert sich aus wenigen Menschen, die konsequent gesichtslos bleiben. Die verstümmelte, telegrammartige Sprache lässt dabei keinen Zweifel an der Ungleichheit der Machtverhältnisse, deren Erbarmungslosigkeit sich in den grauen, von Ecken und Kanten geprägten Illustrationen widerspiegelt. Aus diesem labyrinthartigen Bürokomplex gibt es kein Entkommen – auch nicht, als Zikade in Rente geht: „Keine Arbeit. Kein Zuhause. Kein Geld.“ Und doch steht zuletzt die von enormer Schönheit getragene Metamorphose der Zikade in ein filigranes Flugwesen für die Hoffnung auf ein besseres und leichteres Leben. Grosse Kunst!
Kritikerjury

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TitelZiakade
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Autor:inShaun Tan
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GenreFiction
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VerlagAladin Verlag
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Erscheinungsdatum2019
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Seiten32
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Bewertung