Zwei für mich, einer für dich
Wie interpretierbar das Wörtchen «gerecht» ist, zeigt diese wunderbar warmherzig und witzig erzählte Bilderbuchgeschichte vom Bär und dem Wiesel.
Auf dem Heimweg findet der Bär drei Pilze. Und zu Hause freut sich das Wiesel. Scharf brät es die Köstlichkeiten an, würzt sie kräftig und schmort sie dann in der Pfanne. Lecker! Und jetzt zu Tisch. Doch wie teilt man gerecht? An dieser Frage entzündet sich bald ein grimmiger Streit, den die pointiert gesetzten Dialoge weiter anfeuern. Gibt es nun zwei der drei Pilze für den Bären – «Ich bin gross, deshalb muss ich viel essen» – oder doch für das Wiesel – «Ich bin klein und muss noch wachsen»? Immer mehr Ausrufezeichen, Unterstreichungen und grosse Buchstaben demonstrieren die wachsende Wut der ungemein komisch gezeichneten Protagonisten. Das tiefernste und doch so leichte und witzige Geplänkel kulminiert schliesslich in dem dramatischen Satz: «Dann bist du aber nicht mehr mein Freund.» Puh! Doch keine Sorge. Das inmitten eines lichten Waldes angesiedelte, warmherzige Kammerspiel birgt noch die eine oder andere Überraschung. Eine glücksbringende Lektüre sei hiermit versprochen.
Kritikerjury
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TitelZwei für mich, einer für dich
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Autor:inJörg Mühle
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GenreFiction
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VerlagMoritz
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Erscheinungsdatum2018
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Seiten32
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Bewertung