Die Schlacht von Karlawatsch
Mit punktgenau gesetzten Rot- und Blautönen und einem präzisen Text schaffen Aljoscha Blau und Heinz Janisch ein entlarvendes Plädoyer gegen den Krieg.
Das Leben könnte so schön sein, denkt man beim flüchtigen Blick auf das weiss grundierte Vorsatzpapier. Zart umrissene Menschen wuseln kreuz und quer durch den Bildraum und alles befindet sich in Bewegung. Alltag eben. Doch dann kommt Farbe ins Spiel und blaues Eis tropft aus Versehen auf einen roten Hund. Skandal! Schon rücken die Figuren auseinander und beziehen Stellung. Links sammeln sich die Blauen, rechts die Roten. Fahnen werden geschwenkt und Rüstungen herbeigeschafft. Und plötzlich ist Krieg, ohne dass ein einziges Wort gefallen wäre. Im blauroten Farbwirbel und im akkuraten Zusammenspiel mit dem knappen Text wogt die Schlacht von Karlawatsch schliesslich hin und her. Erst fliegen blaue Hüte von links, dann rote Knöpfe von rechts, später Jacken, Hosen, Schuhe, Socken. Am Ende sind die Soldaten müde, hungrig und fast nackt und fragen sich zu Recht: Wer ist nun eigentlich Freund? Und wer ist Feind? Ein famoses Plädoyer gegen die Sinnlosigkeit des Krieges!
Kritikerjury

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TitelDie Schlacht von Karlawatsch
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Autor:inHeinz Janisch / Aljoscha Blau (Ill.)
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GenreFiction
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VerlagAtlantis
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Erscheinungsdatum2018
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Seiten32
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Bewertung