Das Abrakadabra der Fische
Feinfühlig verschränkt der berührende Roman um ein Mädchen, das seinen Opa auf dem Land besucht, Gegenwart und Vergangenheit.
Eigentlich ist es ganz einfach: Da ist Mama. Da ist Papa. Da ist die Ich-Erzählerin Vonkie. „Und die drei gehören zusammen. Klar.“ Doch in dem Moment, in dem Mama mit der Bratpfanne Papas Aquarium zerschlägt, geht mehr als nur Glas zu Bruch. Die Eltern brauchen Zeit für sich und Vonkie muss für eine Woche zu ihrem Opa aufs raue Land. Mit grossem Ernst und dennoch warmherzig und humorvoll schildert der feinsinnige Roman die nicht unkomplizierte Annäherung zwischen dem Mädchen und seinem Grossvater in einer von Wassergräben durchzogenen Landschaft. In die anfängliche Sprachlosigkeit der beiden streut der alte Mann seine Kindheitserinnerungen ein und weicht nur manchen Nachfragen standhaft aus – etwa jenen nach der verlassenen Mühle, der kaputten Puppe oder seinem Lieblingsbruder Beule. Wie nun Schicht um Schicht die längst abgelegte Vergangenheit des Grossvaters wieder ans Licht kommt und diese sich mit Vonkies Gefühlswelt neu verwebt, ist grosse und bewegende Erzählkunst.
Kritikerjury

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TitelDas Abrakadabra der Fische
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Autor:inSimon van der Geest
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GenreFiction
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VerlagThienemann
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Erscheinungsdatum2019
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Seiten320
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Bewertung