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Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums

| Fachredaktion | Jugendbuch

Sie könnten nicht unterschiedlicher sein: die beiden fünfzehnjährigen Jungs Aristoteles und Dante. Und doch scheinen sie unzertrennlich zu sein. Vielschichtig, tiefgründig, zuweilen philosophisch erzählt dieser sprachlich herausragende Jugendroman vom Erwachsenwerden, von Einsamkeit und Angst, aber auch von Freundschaft und Liebe.

«Ich kann dir beibringen, wie man schwimmt.» Mit diesem Satz tritt Dante in das Leben von Ari. Mit einem Mal hat Ari, der eigentlich Aristoteles heisst und am liebsten alleine ist, einen besten Freund. Einen, mit dem er lachen und reden kann. Einfach so und dies, obwohl Dante so ganz anders ist als er selbst: fröhlicher, aufgeschlossener, zufriedener, sensibler.
«Ich war fünfzehn.
Ich war gelangweilt.
Ich war unglücklich.»
So beschreibt sich Ari zu Beginn seiner Erzählung. Der Jugendliche hadert mit sich, seiner Familie und der Welt. Da sind zum einen die Leiden der Pubertät und zum anderen die Situationen, auf die er keinen Einfluss hat, die für ihn ein ewiges Geheimnis darstellen. Wie etwa die Tatsache, dass sein älterer Bruder im Gefängnis sitzt und von der Familie totgeschwiegen wird. Oder die Unnahbarkeit des Vaters, ein Kriegsveteran, der die traumarisierenden Erfahrungen des Vietnamkriegs nicht teilt, sich seinem Sohn gegenüber verschliesst und keine Nähe zulässt. «Dante wurde ein weiteres Geheimnis in einer Welt voller Geheimnisse.» Auch die Beziehung zu Dante, die so leicht und unbeschwert beginnt, wird zunehmend komplizierter. Und das nicht nur aufgrund von Dantes Coming-Out und seinem Liebesgeständnis. Ari, der vor nichts Angst zu haben scheint, der sich furchtlos für seinen Freund Dante einsetzt, kämpft einen inneren Krieg. Einen, von dem er selbst als letzter erfährt.
Benjamin Alire Sáenz gelingt es problembehaftete Themen auf leichte, humorvolle und eingehende Weise zu erzählen, ohne sie der Lächerlichkeit oder Banalität preiszugeben. In den Gedanken und Reflexionen von Ari, vor allem aber in den genialen Dialogen widerspiegelt sich stets das gesamte Spektrum menschlicher Gefühle – aus der Sicht eines Teenagers.


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Fachredaktion

  • Titel
    Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums
  • Autor:in
    Benjamin Alire Sáenz
  • Verlag
    Thienemann-Esslinger
  • Erscheinungsdatum
    2014
  • Seiten
    384
  • Übersetzer:in
    Brigitte Jakobeit
  • Bewertung