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Naiv, schlau, arrogant und vor allem schön. So würde man wohl Canda beschreiben, wenn man das zu Anfang des Jugendromans tun müsste. Das ändert sich jedoch bald, um genau zu sein, an ihrem Hochzeitstag. Zumindest das mit dem Schönsein. Denn Canda verliert ihre wichtigste Gabe, ihre Schönheit. So harmlos das auch klingen mag, es wird von der Autorin weitaus schlimmer erzählt, als es auf den ersten Blick scheint:

... und während meine Eltern mich aus dem Flur führten, hörte ich, wie Tians Vater fassungslos murmelte: „Gütiger Himmel!“, und wie Manja flüsterte: „Das arme Kind. Sie wäre wohl besser gestorben.“

Das falsche Leben 
Von der Familie verstossen, bleibt Canda nichts anderes übrig, als sich aufzumachen, um den Dieb zu finden, welcher ihr angeblich diese Gabe nahm. Zusammen mit einem, zu Anfang sehr misstrauischem und nervigen Begleiter, macht sie sich auf den Weg, wobei sich die beiden im Laufe der Geschichte immer näher kommen. Doch nicht nur das: Auf der Reise begreift Canda allmählich, welches falsche Leben sie in Ghan geführt hat und welche Lügen sich sowohl hinter ihrer Familie als auch hinter der Regierung Ghans verbergen.

Wie in so manchen Fantasy-Liebesromanen fängt auch dieser mit einer verwöhnten, vollkommen zufriedenen Adelstochter an. Nicht das dies etwas Schlechtes wäre, denn der Schreibstil und die Ideen des Buches halten alles, von Anfang bis zum Ende, spannend und interessant. Da immer wieder der Ort gewechselt wird, wird es mit der Zeit ein wenig unübersichtlich. Es bleibt manchmal unklar, ob sich Canda jetzt in der Wüste, auf dem Meer oder in einer Stadt befindet.

Unvorhergesehene Wendungen
Ausserdem tragen unvorhergesehene Wendungen dazu bei, dass man das Buchcover mit anderen Augen sieht. Auf den zweiten Blick enthält das Cover tatsächlich eine versteckte Bedeutung.

Ein Jugendroman für Mädchen und junge Frauen ab 14 Jahren, welchen man auch zwei oder drei Mal lesen kann. Denn die 528 Seiten vergehen wie im Flug!