Der Libellenflüsterer
Der heiss ersehnte siebte Band der Jette-Thriller ist erschienen! In „Der Libellenflüsterer“ nimmt Monika Feth ein für sie untypisches Thema auf: Tierquälerei. Ob ihr der Sprung ins Neue gelingt? Die Kritik von Nora Steiner.
Jettes beste Freundin Merle ist eine militante Tierschützerin und organisiert nicht selten gefährliche Tierrettungsaktionen. Jetzt hat sie endlich die Möglichkeit, mit einem Zeitungsartikel ein breites Publikum auf Tierquälerei aufmerksam zu machen. Bei Recherchearbeiten stösst sie auf einen Fall eines Tierquälers, der seinen Hund brutal totgeschlagen hat, aber dann aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde. Die taffe Merle besucht diesen Förster kurzerhand – nicht ahnend, dass dieser noch andere Geheimnisse verbirgt.
Neues Thema, alter Nervenkitzel?
Einblicke in verwirrte Psychen, fesselnde Spannung, sorgfältig durchdachte Charaktere – die Erwartungen für den siebten Band der Erfolgsserie waren hoch.
Anders als in den vorigen Bänden steht nicht ein Mord im Zentrum, sondern Tierquälerei und häusliche Gewalt. Feth nimmt ein neues Thema in Angriff, dennoch gelingt es ihr nicht wirklich, Spannung und Faszination aufzubauen.
Die Idee, aus dem Muster „Psychopath-brutaler-Mord-Heldin Jette“ auszubrechen, ist gut, denn nach sechs Bänden will man als Leserin wieder etwas Neues. Doch der Sprung ist zu gross, das Thema zu weit entfernt von den bisherigen Jette-Thrillern.
Trotzdem lesenswert
Doch abgesehen von der Kernhandlung vermag Autorin Feth zu überzeugen. Sie zeigt die verschiedenen Sichten der jeweiligen Hauptcharaktere und lässt sie wiederum eine Entwicklung durchmachen. Je nach Figur ändert sie ihren Stil, schreibt kurz und abgehackt bei der stummen fünfjährigen Tochter und ausführlich bei Kommissar Bert Melzig.
Und Action wechselt sich mit bildhaften Beschreibungen ab:
„Lo mag Regen. Sie mag seine Geräusche und dass es aussieht, als würden lauter Glitzerschnüre in der Luft hängen. Sie mag es, wenn der Regen ihr Gesicht streichelt, und sie mag sein feines Trommeln auf den Blättern der Bäume. Vor allem mag sie die Pfützen, die sich so schön kräuseln und später, wenn der Regen aufgehört hat, den Himmel spiegeln.“
Insbesondere wegen Feths unverkennbarem Gespür für ihre Figuren lohnt es sich auf jeden Fall „Der Libellenflüsterer“ zu lesen.
Kinder- und Jugendredaktion

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TitelDer Libellenflüsterer
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Autor:inMonika Feth
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Verlagcbt Verlag
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Erscheinungsdatum2015
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Seiten520
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Bewertung