Gar nichts von allem
In der dichten, scharfsinnig komponierten Pubertätsgeschichte schreibt der elfjährige Magdi über seinen Alltag.
Deutschland, 1975. Der elfjährige Magdi, Sohn eines Arabers und einer Deutschen, schreibt in 35 »Berichten« über seinen Alltag am Gymnasium und in der Familie. Zu letzterer gehören nicht nur seine angepasste Mutter, zwei wunderbare Brüder und eine kluge Schwester, sondern auch der hemmungslos prügelnde Vater. Als Magdis Mutter einmal sagt: «Das Leben ist hart», kommentiert der Junge: «Aber unser Leben ist nur hart, weil Vater darin ist.» Im schnoddrigen Umgangston und illustriert mit flüchtigen Kritzeleien beobachtet der junge Erzähler gesellschaftliche, religiöse und familiäre Zustände, lässt Sorgen und Sehnsüchte durchklingen und gibt prominenten Stars der 1970er wie Muhammed Ali Raum. Das erste Schamhaar ist ebenso Thema wie die Deutschlehrerin – «Mach Absätze!» – und die nette Martha. Vor allem aber besticht die dichte, scharfsinnig komponierte Pubertätsgeschichte durch die Beiläufigkeit, in der Magdi mit seinem Schreiben Ungesagtes sichtbar – und damit auch veränderbar macht.
Kritikerjury
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TitelGar nichts von allem
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Autor:inChristian Duda. Mit Illustrationen von Julia Friese
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GenreFiction
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VerlagBeltz & Gelberg
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Erscheinungsdatum2017
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Seiten160
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Bewertung