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Gefangen zwischen den Welten

| Kinder- und Jugendredaktion | Jugendbuch

Alles ist vertraut und doch anders. „Gefangen zwischen den Welten“ von der deutschen Autorin Sara Oliver entführt wortwörtlich in eine andere Welt. Mysteriös, aufregend, packend. Die Kritik von Louis Epelbaum.

Die 15-jährige Ve ist eigentlich ein normales Mädchen. Mit der Ausnahme, dass ihre Eltern getrennt sind und sie mit ihrer Mutter wegen geschäftlicher Angelegenheiten immer wieder in andere Länder ziehen muss. Daher war sie schon fast überall auf der Welt. Eines Tages aber muss ihre Mutter nach Kuala Lumpur (Malaysia) fliegen und Ve muss zu ihrem Vater gehen, den sie seit sehr langer Zeit nicht mehr gesehen hat. Als sie dann aber in dem Bergkaff, in dem ihr Vater neuerdings lebt, ankommt, ist er nicht da. Sie merkt auch, dass ihr bisher immer arbeitsstrebender, stiller, geheimnisvoller Vater plötzlich zu Geld gekommen ist, denn er hat sich ein altes, verstaubtes Schloss gekauft. 

Ein höllisches Kreischen ...
Als Ve sich dann eines Abends in den Keller begibt, entdeckt sie den sogenannten MTP. Zuerst denkt sie, es sei ein Lift, aber als sie dann in den mysteriösen Kasten reinsteigt und auf die Tasten drückt, beginnt es höllisch zu kreischen … Die Wände des Kastens kommen plötzlich auf sie zu, als würden sie sie zerquetschen wollen…

Angekommen in einer Parallelwelt, trifft Ve auf Nicky. Ein Mädchen, das ihr aufs Haar gleicht. Nur dass sie beide einen sehr unterschiedlichen Charakter haben. Auch die Umgebung und die Menschen sowie Geschäfte und Internet-Plattformen sind Ve total fremd.

... und geheinmisvolle Parallelwelten
Der Roman handelt von Parallelwelten. Der Leser oder die Leserin begleitet Ve auf ihrem mysteriösen Abenteuer zwischen den beiden Universen. Dieser Wechsel hat mir sehr gut gefallen. Ein sehr gelungener Roman ist es auch deshalb, weil die Erzählung so fesselnd und anregend  geschrieben ist. Dadurch hält sie die Lesenden bei der Stange. Mir haben besonders die Dialoge gut gefallen sowie der Aufbau der Handlung. Die Lesenden erleben den Verlauf der Geschichte zusammen mit Ve, auch wenn er nicht aus ihrer Sicht erzählt wird. 

Auch die präzis formulierten Sätze überzeugen: Die Panik, die in ihr hochschwallte, war so übermächtig, dass ihr einen Moment lang schwarz vor den Augen wurde.“ Solche plastische Beschreibungen und ein packender Verlauf der Geschichte zeichnen diesen Roman aus. 

Ein faszinierender Roman mit Fortsetzung
Negative Kritik habe ich fast keine. Am Anfang braucht es eine gewisse Anlaufzeit, bis man richtig in der Geschichte drin ist. Man muss sich zuerst sozusagen in der Geschichte einfinden, dafür will man später gar nicht mehr heraustreten. 

Wem der Roman gefällt, kann sich freuen: Gefangen zwischen den Welten ist nämlich das Romandebüt und zugleich der Auftakt einer Trilogie der deutschen Autorin Sara Oliver. Mittlerweile ist schon Band zwei rausgekommen Verloren zwischen den Welten“, in dem Ve wieder in die Parallelwelt reist. Am 25. Juni kommt dann auch schon der Roman Zerrissen zwischen den Welten als Band drei der Weltentrilogie auf den Buchmarkt. 

Mein Fazit: Ein faszinierender Roman mit einer Mischung aus grosser Spannung, Liebe und ein bisschen Verfolgungsjagd. Ich würde den Roman jedem 12- bis 15-Jährigen empfehlen.


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Kinder- und Jugendredaktion

  • Titel
    Gefangen zwischen den Welten
  • Autor:in
    Sara Oliver
  • Verlag
    Ravensburger Buchverlag
  • Erscheinungsdatum
    2017
  • Seiten
    418
  • Bewertung