Ghost. Jede Menge Leben
Im Zentrum des berührenden Romans steht der Afroamerikaner Ghost: Er läuft den prekären Verhältnissen, in denen er lebt, im wahrsten Sinne des Wortes davon.
Manchmal ist das Leben zum Davonlaufen. Etwa, wenn man wie der 13-jährige «Ghost» damit zurechtkommen muss, dass der eigene Vater im Gefängnis sitzt. Der Anlass ist mehr als schwerwiegend, hat er doch versucht, «mich und meine Mutter zu erschiessen.» In einem leichten, fast flapsigen Ton berichtet der junge Afroamerikaner aus seinem verpatzten Leben. Die nun alleinerziehende Mutter hat Geldsorgen und in der Schule wird der im Jugendslang dahinplaudernde Ghost wegen der prekären Verhältnisse, aus denen er stammt, gemobbt. Zwischen Trotz, Aggression und Selbstzweifeln schwankend, entfaltet sich das pralle Psychogramm eines widerspenstigen und doch gewitzten Underdogs. So etwas wie Hoffnung blitzt erst auf, als der Junge als Sprinter in die Leichtathletik-Mannschaft aufgenommen wird. «Vor dir selbst kannst du nicht davonrennen», sagt der Trainer einmal. Und so liegt der Reiz dieses berührenden Romans vor allem in Ghosts herzerwärmender Begegnung mit sich selbst.
Kritikerjury
-
TitelGhost. Jede Menge Leben
-
Autor:inJason Reynolds
-
GenreFiction
-
Verlagdtv
-
Erscheinungsdatum2018
-
Seiten224
-
Bewertung