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Giraffen in Finnland

| Kinder- und Jugendredaktion | Jugendbuch

Finn ist genervt: Ihre Mutter schleppt den neuen Partner nebst verwöhnter Tochter mit in den Urlaub und ihre beste Freundin Collie verbringt ihre Zeit lieber in der Online-Welt „Xtratopia". „Giraffen in Finnland" bietet passable Unterhaltung. Die Kritik der Nachwuchsredaktorin Nora Steiner.

„Symbiose forever!", das ist das Motto der besten Freundinnen Finn und Collie. Die beiden sind total unterschiedlich, können aber nicht ohne einander: Finn beschützt die grossgewachsene, unbeholfene Collie vor fiesen Mobbingattacken der Jungs, Collie gibt dem kleinen, toughen Skatergirl Finn Nachhilfe in Englisch, Surfen im Internet und Romantik.

Verliebt im Online-Feenland
Aber seit Collie auf ein neues Online-Game gestossen ist, stöckelt sie nonstop als blonde Topmodel-Fee durch die neu entdeckte Cyberwelt. Ihr Begleiter ist ihr Feen-Freund Crow. Collie ist total verliebt und auch fest überzeugt, dass „Online-Crow" ihre grosse Liebe ist, obwohl sich die beiden noch nie in echt getroffen haben.

Finn findet das zuerst noch amüsant, beginnt aber nach einiger Zeit ihre beste Freundin zu vermissen. Als sich herausstellt, dass Collie ihren Crow eigentlich besser kennt als gedacht und Finn eigentlich auch recht angetan ist von ihm, wird es turbulent.

Leider nicht aussergewöhnlich
Der Titel „Giraffen in Finnland" ist genial, denn seine Bedeutung entschlüsselt sich erst während dem Lesen: Die Geschichte wird aus Finns Perspektive erzählt, man befindet sich in ihrer Welt, ihrem „Land". Collie, welche Finn wegen ihren langen Beinen und ihrer Schüchternheit an eine Giraffe erinnert, lernt diese Welt in den gemeinsamen Ferien kennen.

Leider ist das Buch sonst nicht so aussergewöhnlich. Der Schreibstil ist nicht so heiter, wie es die Story verlangen würde, oft wirkt der Humor sehr gewollt.
Die Geschichte an sich wäre nicht schlecht. Unklar ist aber, ob die Autorin Kari Erhardt Kritik an der heutigen Jugend, die ständig online ist, üben will. Wäre das so, hätte die Autorin dies stärker betonen müssen. Ausserdem schafft sie es nicht, den Leser von Anfang an richtig in den Bann zu ziehen. Man liest das Buch nur fertig, um herauszufinden, wer Crow wirklich ist.

Fazit: Giraffen für Finnland bietet ganz passable Unterhaltung – mehr aber auch nicht.


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Kinder- und Jugendredaktion

  • Titel
    Giraffen in Finnland
  • Autor:in
    Kari Erhardt
  • Verlag
    Carlsen
  • Erscheinungsdatum
    2014
  • Seiten
    288
  • Bewertung