Letztendlich sind wird dem Universum egal
A wacht jeden Tag im Körper eines anderen Menschen auf, dessen Leben er für 24 Stunden übernimmt. A hat sich an dieses rastlose Dasein gewöhnt. Doch dann wacht er in Justin auf und verliebt sich in dessen Freundin Rihannon. "Letztendlich sind wir dem Universum egal" von David Levithan ist ein nachdenklich-melancholischer Roman. Der Buchtipp von Luna Krebs.
Wie beschreibt man jemanden, der in den Köpfen fremder Menschen wohnt und sich selbst A nennt? Jeden Morgen wacht A im Körper eines anderen Jugendlichen auf und übernimmt einen Tag lang dessen Leben. Er hat sich an dieses rastlose Dasein gewöhnt und achtet darauf, sich nie zu sehr auf ein Leben einzulassen, sich nicht aus der Bahn werfen zu lassen, keinen Einfluss zu nehmen, keine Spuren zu hinterlassen. Am nächsten Tag erinnern sich die Jugendlichen nur noch schemenhaft an gestern und haben keine Ahnung, dass sie nicht sie Selbst waren.
Bis jetzt verlief alles ohne grössere Probleme, doch dann wacht A eines Tages in Justins Körper auf und verliebt sich innerhalb weniger Stunden unwiderruflich in dessen Freundin Rihannon. Soll er ihr von seinem Schicksal erzählen? Könnte Rihannon überhaupt A lieben, obwohl A jeden Tag im Leben eines anderen aufwacht?
A ist eine so unglaublich sympathische Person. Dadurch, dass er jeden Tag in irgendeiner x-beliebigen Person seines Alters aufwacht, sind wir immer auf dem gleichen Wissensstand wie er. Dies macht ihn besonders greifbar und nah und die Geschichte so packend. Man kann seine Gefühle nachvollziehen und leidet mit ihm unter der Identitätslosigkeit und Einsamkeit seines Lebens.
David Levithan hat einen sehr schönen Schreibstil: eine gute Mischung zwischen ernst, traurig und glücklich. Die Gedanken der Hauptfigur sind oftmals philosophisch ohne langweilig zu werden und die Geschichte bleibt durchgehend spannend, auch wenn weder jemand erschossen, noch ein Haus niedergebrannt wird.
Aber spätestens nach dem siebten Kapitel konnte sich Levithan meiner Bewunderung sicher sein: all die Menschen, Namen und Leben, die ihm immer wieder zu jedem Kapitel eingefallen sind, wirken so glaubhaft.
Einzig genervt hat mich Rihannons Pessimismus, der sich im Laufe der Geschichte aufbaut. Sie wurde mir gegen Ende des Buches fast unerträglich und nebst A und mir litt auch die Geschichte ein wenig darunter. Doch gerade als die Story begann, sich in die Länge zu ziehen, geschah das, was kein Leser (oder zumindest ich) niemals erwartet hätte und die Spannung stieg wieder auf den Mount Everest!
David Levithans Buch "Letztendlich sind wir dem Universum egal" ist eines meiner neuen Lieblingsbücher. Ob Mädchen oder Junge, ich kann diesen Jugendroman allen weiterempfehlen, die Lust auf eine nachdenkliche, ein wenig melancholische Geschichte haben, die den Leser aber trotzdem nicht gleich in Depressionen stürzt.
Lieblingszitat
"Ich wollte, dass die Liebe alles überwindet. Doch das kann sie nicht. Sie kann nichts aus sich heraus tun. Es liegt an uns, in ihrem Namen alles zu überwinden."
Kinder- und Jugendredaktion
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TitelLetztendlich sind wird dem Universum egal
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Autor:inDavid Levithan
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VerlagFischer FJB
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Erscheinungsdatum2014
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Seiten400
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Übersetzer:inMartina Tichy
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Bewertung