Lieder eines Sommers
Charlie ist sechzehn, Musik bedeutet ihr alles: Sie hilft ihr, den Tod ihrer Mutter zu vergessen. In „Lieder eines Sommers“ erzählt Cath Crowley feinfühlig, wie die junge Frau den Schicksalsschlag verarbeitet. Der Kurztipp von Nora Steiner.
Wie jedes Jahr verbringt Charlie Weihnachten bei ihrem Grossvater in einem langweiligen Nest im Busch Australiens. Und wie jedes Jahr wird sie das Trio, das aus der „toughen“ Rose, dem leichtsinnigen Luke und dem umwerfenden Dave besteht, komplett ignorieren – denkt sie!
Denn Rose will unbedingt raus aus dem Dorf und ihr Stipendium in der Grossstadt antreten. Doch dafür braucht sie jemanden, bei dem sie wohnen kann, und so beschliesst sie kurzerhand die Aussenseiterin Charlie als Freundin zu gewinnen.
Dieser Entscheid gefällt Dave sehr, da er nun endlich mit dem Mädchen seiner Träume Zeit verbringen kann ...
„Der Song hätte Flügel und Federn, die mich unter der Haut kitzeln und bis hinauf in die Kehle fliegen.“
Musik in Worte zu fassen, dies beherrscht Cath Crowley wie keine zweite. Man kann sich sofort in die Figuren einfühlen, wenn sie einen Song beschreiben:
„Als ich Beth begegnet bin, hallte die ganze Luft von Drums wider, ich fühlte Drums in meinem Blut.“
Mit solchen Vergleiche vernetzt die Autorin das Thema Musik eng und meisterhaft mit der aktuellen Handlung. Wer zuerst, auch wegen des bunten Covers, das Gefühl hat, „Lieder eines Sommers“ sei einfach nur ein fluffiges Jugendbuch, täuscht sich gewaltig: Auch traurige Themen wie die Verarbeitung des Todes von Charlies Mutter meistert die Autorin mit Bravour.
Kinder- und Jugendredaktion
