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Memento

| Kinder- und Jugendredaktion | Jugendbuch

Memento ist ein düsterer und überaus kritischer Fantasy-Jugendroman von Julianna Baggot: Das Leben der Hauptpersonen ist durch und durch von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung geprägt. Die Buch-Kritik der Leporello-Jugendredaktorin Carole Niffenegger.

Pressia Belze hat beim grossen Bombenfall ihre Eltern verloren und lebt seither mit ihrem Grossvater in der Ruine eines Friseurladens. Eines Abends trifft sie per Zufall Brandwell. Er ist wie fast alle Überlebenden ein Feind des Kapitols und der OSR (Organisation Sakrale Revolution), die versucht eine Armee zu bilden, mit der sie das Kapitol eines Tages stürzen kann.

Drastischer Inhalt

Ab einem Alter von 16 Jahren sind alle Jugendlichen verpflichtet, die OSR zu unterstützen. Die körperlich behinderten oder sonst untauglichen Rekruten werden für Übungen für die besseren benötigt. Zum Beispiel dienen diese untauglichen Rekruten als Zielscheiben für Schiessübungen. Das finde ich nicht nur äusserst grausam und für einen Jugendroman ziemlich drastisch.

Noch am Tag von Pressias 16. Geburtstag kreuzt die OSR bei ihr auf. Trotz eines Fluchtversuchs wird sie ins Basislager gebracht. Zur gleichen Zeit flieht Partrige aus dem Kapitol. Das ist kein leichtes Unterfangen, doch nachdem er erfahren hat, dass seine Mutter eventuell eine der Überlebenden ausserhalb des Kapitols ist, gibt es für ihn kein Halten mehr. Mit der Zeit kreuzen sich die Wege der beiden und Pressia bekommt bei der OSR eine Aufgabe die ihr ganz und gar nicht passt.

Düsterer Fantasy-Roman

„Memento – die Überlebenden“ ist ein düsterer Fantasy-Roman. Das Buch wird aus der Sicht verschiedener Personen erzählt, was ich besonders zu Beginn etwas verwirrend fand. Nach jedem Kapitel ändern sich Ort und Person.
Im Buch kommen zwischendurch Lieder vor, welche die überlebenden Kinder singen und deren Liedtexte vom Einfallsreichtum der Autorin zeugen.

„Verbrenn einen Reinen und atme die Asche,
nimm seine Därme und mach eine Tasche,
Spinn seine Haare und mach einen Strick,
und koch seine Knochen zu Seife dick.
Wischi-waschi, wischi-waschi, eins, zwei, drei
Ein Reiner zu sein, ist keine Zauberei.“


Reine sind die Menschen, die sich während des Bombenfalls im Kapitol befanden und dadurch unversehrt geblieben sind.

Das Buch spielt in einer düsteren, zerstörten Welt, die von Gewalt und Skrupellosigkeit geprägt ist und es wird kaum noch etwas Gutes an den Menschen gelassen. Wie die Menschen dargestellt werden, in ihrer Brutalität und Gemeinheit – das ist für meinen Geschmack zu kritisch, zu pessimistisch! Das Cover des Buches ist ansprechend aufgemacht und gut auf den Inhalt der Geschichte abgestimmt.

Trotzdem hat mich der Jugendroman nicht wirklich überzeugen können. 


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Kinder- und Jugendredaktion

  • Titel
    Memento
  • Autor:in
    Julianna Baggott
  • Verlag
    Baumhaus Verlag
  • Erscheinungsdatum
    2012
  • Seiten
    461
  • Übersetzer:in
    Axel Merz
  • Bewertung