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Steve Jobs

| Kinder- und Jugendredaktion | Jugendbuch

Eine Comic-Biographie über Steve Jobs: Auch interessant für Leute wie mich, die keine Apple-Produkte nutzen? Klar! Es lohnt sich, einen Blick in „Steve Jobs – Das wahnsinnig geniale Leben des iPhone-Erfinders“ von Jessie Hartland zu werfen. Die Kritik von Sophie Burkhalter.

 

Wer ist dieser Mensch, der Apple und Pixar gründete? Was verbirgt sich hinter dem Namen Steve Jobs? Diesen Fragen geht Jessie Hartland in ihrer Comic-Biographie nach.

Wer das Cover des Buches betrachtet, sieht zwei bunte Dinge: einen gelben Balken, auf dem „Eine Comic-Biographie“ steht und der angebissene Apfel in Steve Jobs Hand. Dieser Apfel leuchtet in Regenbogenfarben. Im Buch kommt der Apfel beinahe auf jeder Seite vor. Einmal unversehrt auf zwei Büchern in der Bibliothek oder abgeknabbert auf Steves Werkbank.

Steve und Woz
Auch auf der Titelseite des dritten Kapitels „Steve und Woz ziehen ihr erstes Geschäft auf“ ist eine Tüte Apfelsamen zu sehen. Zur Info: Woz ist Steve Wozniak, Mitbegründer von Apple. Auch in abstrakterer Form taucht der Apfel auf: Während des Kalligraphie-Unterrichts am College schreibt Steve „apple“ auf seinen Schreibblock. So scheint der Apfel das Buch zusammenzuhalten.

Ob das Leben von Steve Jobs „wahnsinnig genial“ war, wie es der Untertitel behauptet, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Biographie hält auf jeden Fall einige Überraschungen bereit. Beispielsweise diesen Satz:

„Steve verlässt die Uni und lebt eine Weile in einer Kommune auf einer Apfelplantage. (…) Er wird Vegetarier und isst so viele Karotten, dass seine Haut orange wird!“

Das passte nicht in mein vages Bild, das ich bis dahin von Steve Jobs hatte!

Auch die Gestaltung des Buches ist überraschend beziehungsweise vielfältig. Die Seiteneinteilung ist nicht immer gleich. Mal drei Bilder pro Seite, dann eine einseitige Titelseite des neuen Kapitels, mal doppelseitige Einschübe. Zum Beispiel um 1970: Übersicht über die existierenden Computerspielautomaten.

Legendig
Das Comic ist in schwarz-weiss gehalten. Der Stil und die Gestaltung sorgen für Lebendigkeit. Mal wird Steve Jobs als Anziehpuppe dargestellt, mal scheint man ihn durch eine Wand mit einem Loch in Herzform zu betrachten, etwa wenn er seine Frau kennenlernt. Die Bilder wirken wie mit Buntstiften und Wasserfarbe gestaltet.

Auch Witze haben ihren Platz in diesem Buch: Beispielsweise gibt es eine Bluebox, ein Gerät, um Telefongesellschaften auszutricksen und umsonst Ferngespräche zu führen. Mit einer Anmerkung wird auf heutige junge Leser eingegangen: „Diese Geräte würden heute nicht mehr funktionieren.“ Als Steves selbstgebaute Bluebox schliesslich funktioniert, ereignet sich folgender Dialog:

„Ist da Italien? Wir möchten den Papst sprechen.“
„Ja, der Papst ist da … aber er schläft gerade.“

Allerdings bleiben in der Biographie ein paar Fragen unbeantwortet: „Auf Steve Jobs Schreibtisch steht immer eine einzelne rote Rose.“ Warum? Warum gerade der Name „Apple“ und warum gerade ein angebissener Apfel als Logo? Auch hier kann ich nur naheliegende Vermutungen anstellen.


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Kinder- und Jugendredaktion

  • Titel
    Steve Jobs
  • Autor:in
    Jessie Hartland
  • Genre
    Comic / Graphic Novel
  • Verlag
    Fischer KJB
  • Erscheinungsdatum
    2016
  • Seiten
    240
  • Übersetzer:in
    Ulrike Schimming
  • Bewertung