Wie Tortot sein Fischherz verlor
Der grandios fabulierte Schelmenroman entlarvt mit enormer Erzähllust, wundervollen Sprachbildern und filigranen Zeichnungen die Idiotie des Krieges.
Damals, zur Zeit der Grossen Kriege, war es so: Zu jeder der Schlachten, die im seuchen- und hungergeplagten Land stattfanden, reiste ein Feldkoch mit. Über Tortot, von dem dieser grossartig fabulierte Schelmenroman berichtet, heisst es, «dass er das Herz eines Fisches am Grund des Ozeans habe: ein eiskaltes und berechnendes Herz.» Doch bald zeigt sich, dass unter Tortots grober Schale ein weicher Kern steckt. Unter seine Fittiche gerät nämlich Halber Georg, der durch ein Krummschwert beide Beine verlor und sich nun als jugendlicher Deserteur in einem Gurkenfass versteckt. Begleitet von teils drastischen, teils höchst komischen Sprachbildern und getragen von wundersam-absurden Handlungssträngen entspinnt sich ein spannend zu lesendes Plädoyer gegen den Krieg. Wie sich beide aus den Kampfeswirren zu retten versuchen, ist witzig, ergreifend und ideenreich zugleich. In ihrer überbordenden Fantasie bieten die filigranen Schwarz-Weiss-Zeichnungen zudem einen bezaubernden Genuss fürs Auge.
Kritikerjury

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TitelWie Tortot sein Fischherz verlor
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Autor:inBenny Lindelauf / Ludwig Volbeda (Ill.)
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GenreFiction
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VerlagJacoby & Stuart
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Erscheinungsdatum2018
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Seiten236
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Bewertung