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Bär im Boot

| Fachredaktion | Kinderbuch

Ein Buch, wie ein Rätsel. Mal sonderbar, dann wieder sonnenklar. Wie sonst könnte eine Geschichte verlaufen, bei der ein Junge zu einem Bären ins Boot steigt und sich ans andere Ufer rudern lassen möchte? Der Buch-Tipp von Franz Lettner.  


Ein Junge steigt in ein Boot, er will 

"Einfach rüber auf die andere Seite, bitte«. »Ist recht", sagte der Bär
,


der Kapitän ist – und los geht die Fahrt. Die dann deutlich länger dauert, als beide angenommen haben. Der Kapitän jedenfalls will sich keinesfalls verfahren haben, besteht auf seinen täglichen Tee zur üblichen Teezeit und spielt gerne

"Ich sehe was, was du nicht siehst
."

Was angesichts des endlosen blauen Meers ringsherum und des endlosen blauen Himmels oben drüber nicht so aufregend ist. Findet der Junge. Irgendwann gehen die Sandwiches aus, ein Seeungeheuer taucht auf und das kleine Boot namens Harriet geht unter. Mehrmals übrigens. Und am Ende schippern wir mit den beiden Helden einem wunderbaren Sonnenuntergang entgegen.


Was für ein eigenartiges Buch: Das Erzählen beginnt völlig ansatzlos, erklärt wird nichts, weder zu Beginn noch am Ende, wir sind allein mit den beiden Figuren und ihren Gesprächen im endlosen Ozean. Reduziert ist das richtige Wort, in Bezug auf den Text, den Plot wie die Bilder. Das ist absurd, ja, aber trotzdem scheint uns das immer auch alles klar zu sein – und wahr. Sehr sehr schön das.


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Fachredaktion

  • Titel
    Bär im Boot
  • Autor:in
    Dave Shelton
  • Verlag
  • Erscheinungsdatum
    2013
  • Seiten
    160
  • Übersetzer:in
    Ingo Herzke
  • Bewertung