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Oh wie schön, ein Pinguin! Eines Tages entdeckt der Eisbär in der Zeitung ein Inserat zum Kauf eines Pinguins. Ein Haustier, das wäre doch was! Schon steht das Paket vor seiner Tür. Der Eisbär kümmert sich liebevoll um seinen neuen Hausgenossen. Er streichelt ihn, kuschelt mit ihm, geht mit ihm spazieren oder baut Schneetiere. Doch etwas stimmt nicht mit dem Pinguin. Er isst nicht mehr, schläft nicht mehr und will nicht mehr kuscheln. Der Eisbär ahnt, was das Problem ist. Er reist mit seinem Haustier um die halbe Erdkugel und bringt es zurück zu seiner Familie.

Ein tolles Bilderbuch zum Thema Freundschaft und Heimat. Wo gehören wir hin? Wo ist unsere Familie? Die Illustrationen sind mal doppel-, mal einseitig oder bestehen aus mehreren Bildern mit wenig Text pro Bild. Die Illustratorin liebt es, Charaktere zu zeichnen und Geschichten darum herum zu erfinden. So erscheinen Text und Bild sehr stimmig und einheitlich. Die Bilder sind ansprechend, in Blau-Weiss-Rosa-Farbtönen mit wenig Details. Ideal zum Vorlesen. Eine Kurzkritik von Maria Trifonov.

Victoria Cassanell: Oh wie schön, ein Pinguin! / Annette Betz, 2022 / ab 4 Jahren

Ich werde Weihnachtsmann Bis heute wollte Jakob später einmal Gummibärchen-Testesser werden. Aber jetzt hat er einen anderen Plan. Er will ab sofort Weihnachtsmann werden. Der bisherige ist schon lange zu alt für die schwere Arbeit und als passende Ablösung ist Jakob genau der Richtige! Ein Plan muss her – rotes Kapuzenkleid, weisser Rauschebart, Geschenkesack, Weihnachtsmannbuch und genaues Beobachten der guten und schlechten Taten seiner Familie – und los geht’s! 

Eine intakte Familie nimmt hier den Wunsch ihres Kindes ernst, denn der Junge im Kindergartenalter ist voller Tatendrang. Seine Ideen versucht er selber umzusetzen und taucht dabei immer tiefer in seine Fantasiewelt ein. Die Illustrationen zeigen Szenen und Einzelheiten plakativ und farbig, daneben sind die Familienmitglieder verniedlicht dargestellt. Auch für feinen Humor ist gesorgt, denn wenn Bild und Text inkongruent sind, führt dies zu Situationskomik. Eine liebevolle Weihnachtsgeschichte mit überraschendem Ende. Eine Kurzkritik von Katharina Siegenthaler.

Jan Kaiser und Anne-Kathrin Behl: Ich werde Weihnachtsmann / Annette Betz, 2022 / ab 4 Jahren

Das Weihnachtsduell der Grossmütter Heiligabend gemeinsam mit ihren Omas feiern, das ist der Plan von Hubert und Otto, weil ihre Eltern arbeiten müssen. Damit geht der Wettkampf der Grossmütter, die sich als ehemalige Turmspringerinnen kennen, in die nächste Runde. Das Los entscheidet, dass bei Oma Cäcilia gefeiert wird. Beim Keksebacken vor Weihnachten bei Oma Elfriede kritisieren sich die beiden eifrig und argwöhnisch. Zwei Stunden zu früh – Oma Cäcilia steckt voll in den Vorbereitungen zur Weihnachtsfeier – kommt Hubert mit seinem Kater, Otto mit seinem Gecko-Terrarium und Oma Elfriede mit ihren Lichterketten. Das Durcheinander ist vorprogrammiert! 

Wie auf der Achterbahn fühlt man sich bei dem Auf und Ab der beiden Omas, die sich bekämpfen und eigentlich doch mögen und im entscheidenden Moment über ihren Schatten springen können. Die turbulente Weihnachtsfeier entwickelt sich aber zunehmend langfädig bemühend, wird jedoch von ausdrucksstarken, oft witzigen Illustrationen aufgewertet. Eine Kurzkritik von Katharina Kellerhals

Wirlinger, Hannes Wirlinger und Volker Fredrich: Das Weihnachtsduell der Grossmütter / Tulipan, 2022 / ab 4 Jahren

An Weihnachten schweben die Schafe Was ist ein Weihnachtsschaf und wie kann es schweben? Das fragt sich Schwarznasenschaf Franzi, als sie in ihrem neuen Zuhause auf dem Bauernhof eintrifft. Franzi soll eine Rolle im Krippenspiel übernehmen, aber dem temperamentvollen Schaf aus den Bergen fällt das gar nicht leicht. Kuh Olga übernimmt das Coaching, weil mit den Einnahmen aus dem Krippenspiel auch das Futter für die Tiere bezahlt wird. Die Schafe Karla und Emmi sind dabei keine Hilfe: Das eine ist hoffnungslos vergesslich und das andere schwer eifersüchtig. 

Eine unterhaltsame Geschichte, in der Weihnachtszeit angesiedelt und ganz aus der Perspektive der Tiere erzählt. Die farbigen Illustrationen lockern den Text angenehm auf. Am Ende des Buches findet sich ein Glossar, in dem Wörter nach Art der Schafe erklärt werden; Wörter, die teilweise nicht dem Schweizer Sprachgebrauch entsprechen. So soll Franzi von einer Schweizer Alm namens Lämmerkogel stammen: Lämmli-Alp hätte besser gepasst. Eine Kurzkritik von Therese Schlüchter.

Susanne Orosz und Stefanie Jeschke: An Weihnachten schweben die Schafe / Knesebeck, 2022 / ab 7 Jahren

Herr Fuchs mag Weihnachten! Mit einem Paket voll köstlicher Rentierbücher reist Herr Fuchs nach Finnland und wird unversehens zum Briefbeantworter des Weihnachtsmannes. Doch das Beantworten der Kinderpost ist gar nicht so einfach für einen Autor, der Detektivgeschichten schreibt. Da hilft nur, einen besonders gefühlvollen Brief mit Salz, Pfeffer und Zucker zu verspeisen. Dass er damit den Weihnachtsmann in Schwierigkeiten bringt, merkt Herr Fuchs zu spät. Schafft er es, Weihnachten doch noch zu retten? 

Der neue Band von Herrn Fuchs überzeugt durch die witzige Idee des Textefressens. Ansonsten hat die Geschichte wenig zu bieten und Weihnachtsstimmung kommt, trotz eines modernen Weihnachtsmannes, kaum auf. Das Vokabular ist für jüngere Kinder anspruchsvoll, von daher eignet sich das Buch eher zum Vorlesen. Die comicartigen Illustrationen ergänzen den Text und erleichtern das Verständnis, weniger jedoch die Einstimmung auf Weihnachten. Im Gesamten eine teilweise skurrile Geschichte für ältere Kinder. Eine Kurzkritik von Kathrin Papritz.

Franziska Biermann: Herr Fuchs mag Weihnachten! / Nilpferd bei G & G Verlag, 2022 / ab 7 Jahren

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