Dilip und der Urknall
Anton ist ein grossartiger Erzähler. Fussball hingegen gehört nicht zu seinen Stärken. Vielleicht kann sein neuer Bruder Dilip die Erwartungen des Vaters erfüllen? Eine witzige, unkonventionelle Familiengeschichte mit Hang zu schräg-komischen Pointen. Der Tipp von Andrea Kromoser.
Anton, 9 Jahre, Märchenberichtiger, macht seinen selbsternannten „Job“ richtig gut: Er hat Erbarmen mit Schneewittchens böser Stiefmutter und erdichtet für sie am Ende des Märchens ein Krankenbett und Krücken. Schliesslich muss jemand, der in glühenden Pantoffeln tanzen musste, auch irgendwie wieder auf die Beine kommen. „Und Schneewittchen schickte Blumen und wünschte gute Besserung.“
Turbulente Familiengeschichte
Der Ich-Erzähler dieser turbulenten Familiengeschichte will später einmal seinem Hang zum Fabulieren beruflich nachgehen und Reporter werden. Sein gleichaltriger, aus Indien stammender Adoptivbruder Dilip hingegen ist heute schon ein halber Physikprofessor. Zwei begabte Jungs also – was jedoch dem ehrgeizigen Vater der beiden noch lange nicht auszureichen scheint. Ein Jammer aber auch, dass der leibliche Sohn beim Fussball ständig Eigentore fabriziert und auch Dilip, in den er so große Hoffnungen gesetzt hatte, lieber in die Bibliothek als auf den Fussballplatz marschiert.
Umdenken wird notwendig! Ein Prozess, den vor allem die Vaterfigur radikal durchlaufen muss.
Salah Naoura erzählt in seinen Kinderroman mit Hang zu schräg-komischen Pointen eine witzige, unkonventionelle Familiengeschichte. Seinem gewieften Ich-Erzähler gibt er eine sehr spitze Feder in die Hand: Was am Ende dazu führt, dass Anton nicht mehr nur Märchen, sondern auch seine eigene Geschichte berichtigt.
Fachredaktion
 
- 
    TitelDilip und der Urknall
- 
    Autor:inSalah Naoura
- 
    VerlagDressler
- 
    Erscheinungsdatum2012
- 
    Seiten176
- 
    Bewertung
 
									 
									 
									 
									