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 «Unser Clubhaus war eine der Mauern der ALTEISEN KG. Auf der einen Seite befand sich das Flachdach der Lagerhalle. [...] Auf der anderen Seite lag die Milchstrasse.» Es sind Sommerferien. Oskar, sein grosser Bruder Bosse und Geesje verbringen ihre freie Zeit oben auf der Mauer, sie lesen, spielen kleine Spiele und beobachten ihre Umgebung. Der Schrottplatz nebenan wird zum Fehler-Suchbild, die alte Frau, die täglich um sechs Uhr ihren noch älteren Hund spazieren führt, liefert Stoff für Geschichten. Und für eine Wette. Eine Wette, von der sich der Ich-Erzähler Oskar nicht sicher ist, ob man sie abschliessen sollte, und das nicht nur weil Geesjes Tante schwer krank ist und vielleicht sterben wird. Dennoch wetten die drei, wer wohl zuerst «für immer still» sein wird: Nancy oder ihr Hund Jeckyll? Wer gewinnt, darf einen Tag lang alles bestimmen. Als weder der Hund noch die alte Dame am nächsten Tag zur gewohnten Zeit die Milchstrasse entlang kommen, werden die drei unruhig und haben plötzlich ein ungutes Gefühl. Was mag den beiden zugestossen sein? Kann man mit einer Wette das Leben eines anderen Menschen beeinflussen oder gar beenden? Die Wette und die daran anschliessenden Ereignisse erschüttern das fragile Gleichgewicht der Gruppe. Emotionen und Ängste, die bisher unter Verschluss gehalten oder hinter groben Witzen versteckt wurden, bahnen sich ihren Weg an die Oberfläche. Mit einem Mal scheint sich alles zu überschlagen, mit einem Mal fühlt sich Oskar ganz allein. Bart Moeyaert hat mit «Hinter der Milchstrasse» erneut einen grossartigen Kinderroman geschrieben: einfühlsam, authentisch und unendlich lebensklug. Moeyaert traut seinen Lesenden, ebenso wie seinen Figuren, grosse Gefühle und Gedanken zu. Denn selbst wenn in der Milchstrasse die Zeit stillsteht, wartet vielleicht schon hinter der nächsten Ecke das Happy End – oder zumindest eine neue, gute Geschichte.