Zum Glück braucht mich Niemand
Anne-Lise ist sehr schüchtern. Um aber endlich einmal über ihren eigenen Schatten zu springen, übernimmt sie mit ihrem Freund Stian eine Tierhandlung. Doch bald stellt sich heraus, dass Anne-Lise es sich ganz anders vorgestellt hat. Liv Marit Weberg hat mit «Zum Glück braucht mich Niemand» einen sehr lustigen Jugendroman geschrieben, der jedoch nicht ganz überzeugt. Die Kritik der Kinderredaktorin Lena Facchinetti.
Anne-Lise ist ein schüchternes zurückhaltendes Mädchen. Sie und ihr Freund Stian leben in einem kleinen Dorf in Norwegen. Stian wird von Anne-Lise nur «Brille» genannt. Anne-Lise hätte nie gedacht, dass sie mit Stian zusammenkommt. Sie findet sich nicht hübsch genug, nicht intelligent genug und auch im Allgemeinen nicht gerade toll. So zweifelt sie oft an sich selbst:
«Ich frage mich, wie viel Übergewicht ich wohl habe. Das sollte vielleicht keine allzu schwierige Frage sein, aber die Wahrheit ist: Sie ist schwierig. Schliesslich weiss ich nicht, wie viel ich eigentlich wiegen sollte. Und da ist eine korrekte Berechnung der überschüssigen Kilos nun mal nicht so einfach.»
Eine chaotische Beziehung
Anne-Lise zieht mit ihrem Freund Stian um. Die beiden übernehmen zusammen eine Tierhandlung. Anne-Lise ist schon bald stinksauer auf Stian, denn er kümmert sich fast nur um die Tiere. Nie hat er Zeit für Anne-Lise. Sie ist sehr unglücklich, weil ihr die Beziehung keinen Spass macht und sie wieder nach Hause will. Sie möchte das mit ihrem Freund besprechen, aber dazu ist sie viel zu schüchtern. Sogar für einen einfachen Streit ist sie zu schüchtern. Anne-Lise braucht ein bisschen Zeit für sich und macht bei ihrer Mutter einen kleinen Urlaub. Dort bewirbt sie sich für eine Stelle in einer Zoohandlung. Was Stian wohl dazu sagt?
Ein sehr spezieller Jugendroman
Ich finde das Buch sehr speziell. Es ist aus Anne-Lises Sicht geschrieben. Jedes Kapitel enthält einen Gedanken von Anne-Lise, der teilweise nur schwer nachvollziehbar ist. Wie zum Beispiel: »Hast du einen Traum?» Diese Frage sollte mich wohl zum Nachdenken anregen, doch das Buch hat für mich keinen tieferen Sinn und wirkte daher auch ein bisschen langweilig. Die Autorin hat eine aussergewöhnliche Schreibweise, die mir nicht so gut gefällt. Es ist nie klar, was sie meint. Sie schreibt sehr viel über Details. Diese sind jedoch unnötig für den Verlauf der Geschichte und ziehen diese nur in die Länge. Dieses Buch ist die Fortsetzung von: « Zum Glück bemerkt mich Niemand …. dachte ich». Man kann aber beide Jugendbücher unabhängig voneinander lesen. Liv Marit Weberg hat eine lustige und chaotische Liebesgeschichte geschrieben, die jedoch wegen des Schreibstils und den vielen Details nicht so ganz überzeugen kann.
 
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    TitelZum Glück braucht mich Niemand
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    Autor:inLiv Marit Weberg
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    GenreFiction
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    VerlagFISCHER Sauerländer
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    Erscheinungsdatum2016
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    Seiten208
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    Übersetzer:inNora Pröfrock
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    Bewertung
 
									 
									 
									 
									 
									