Löwen zählen
Afrika fasziniert mit seiner beeindruckenden Natur und seinen wilden Tieren. Doch etliche davon sind bedroht und stehen auf der "roten Liste gefährdeter Arten". Stephen Walton gibt ihnen in "Löwen zählen - Tiere der Wildnis ganz nah" ein Gesicht. Der Sachbuchtipp von Antje Ehmann.
Intensiv blickt der Löwe dem Betrachter entgegen - ein aussergewöhnlich starkes Cover, meisterhaft und detailverliebt mit Kohlestift von Stephen Walton gezeichnet. "Meine künstlerischen Ausdrucksformen haben sich parallel zu meiner Liebe für die Fotografie herausgebildet, die die Grundlage meiner Technik ist.", erfährt man im Nachwort des englischen Illustrators.
Tiere zählen
Von 1 bis 10 macht man in diesem besonderen Sachbilderbuch mit einem Löwen, zwei Gorillas, drei Giraffen, vier Tigern … und zehn Zebras Bekanntschaft. Je eine grossformatige Doppelseite bietet vor weissem Hintergrund den gefährdeten Tierarten Afrikas Raum, sich zu präsentieren. Dabei lassen die blumigen Worte von Autorin Katie Cotton, die einige Verhaltensweisen der wilden Tiere beschreiben, die afrikanische Landschaft vor dem inneren Auge des Betrachters auftauchen. Zum Greifen nah scheinen die Tiere, ist doch jede einzelne Feder, Maserung oder Hautfalte ganz genau zu sehen.
Wissen im Dreiklang
Doch gut, dass im Anhang noch zahlreiche wissenswerte Fakten zu jeder Tierart ergänzt werden. So entsteht rückblickend im Dreiklang von Zeichnung, lyrischen Worten und sachlichem Text eine überzeugende Mischung. Ein Sachbilderbuch, das vielleicht den Wunsch weckt, die Tiere einmal in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen, das aber in jedem Fall Kinder und Erwachsene für die Bedeutsamkeit des Artenschutzes sensibilisiert: "Vor gut 100 Jahren gab es um die 100 000 Tiger und 2014 waren es nicht einmal 4 000," erklärt Virginia McKenna, Schauspielerin und Gründerin der Born Free Foundation, die LeserInnen in ihrem Vorwort.
Tipp: Auf www.stephenwaltonfineart.com kann man im Zeitraffer zusehen, wie die Bilder von Stephen Walton entstehen.
