Willi Virus
Für "Gerda Gelse " hat Heidi Trpak gemeinsam mit Laura Momo Aufderhaar den Deutschen Jugendliteraturpreis 2014 in der Sparte Sachbuch verliehen bekommen. Nun widmet sich die Kindergartenpädagogin Trpak gemeinsam mit Leonora Leitl einer noch kleineren Spezies: den Viren. Der Tipp von Antje Ehmann.
Der Winter ist Willis Lieblingszeit. Dank trockener Heizungsluft, kühler Witterung und ausgetrockneter Schleimhäute haben Schnupfenviren wie er dann ein leichtes Spiel. Aus der Perspektive von Virus Willi erfahren Kinder jede Menge Wissenswertes über dieses leidige Thema, das gar nicht so leicht zu verstehen ist. "Hallo, ich bin Willi Virus. Ihr kennt mich, ich habe euch schon öfter besucht." so klingt der locker-lustige Tonfall, den Heidi Trpak wählt. Was passiert da eigentlich im Körper? Was genau sind denn nun Fresszellen, Abwehrzellen und Gedächtniszellen und wie kann ich mich vor dieser Infektionskrankheit schützen? – das sind die Fragen, die in diesem Sachbilderbuch ebenso informativ wie kurzweilig beantwortet werden.
Hatschipuh und Pitschü
Ein gutes Pendant zu Willis humoriger Erzählweise bieten grafisch abgesetzte Sachinformationen: insgesamt zehn Ergänzungen zum Thema Schnupfen. Leonora Leitl bringt mit ihren Illustrationen, einer Mischung aus Collagen, Buntstiften und unterschiedlichen Drucktechniken, noch mehr Anschaulichkeit und Lebendigkeit in dieses Sachbilderbuch. Herrlich, wie Leitl die verschiedenen Viren zeichnet, oder die Abwehrzelle ganz groß, mit wild entschlossenem Gesichtsausdruck darstellt. Als besondere Zugabe kann man auf dem Vorsatzpapier lesen, wie sich das Niesen in unterschiedlichen Sprachen anhört und wie man Gesundheit sagt. Pumuckl etwa macht "Hatschipuh" und Christian Morgenstern "Pitschü" – das erinnert an sein berühmtes Gedicht: "Ein Schnupfen hockt auf der Terasse …"
